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23.12.2015
[23.12.2015, nachmittags, Straßen von Tokio3]
Es war ein hektischer Tag in Neo Tokio 3, der Festungsstadt im Kampf gegen die Engel. Aus jeder Ecke konnte man Weihnachtsmusik hören und überall rannten Personen von Geschäft zu Geschäft um noch das perfekte Weihnachtsgeschenk für seine Familie und Freunde zu finden. Durch das Gewirr gingen zwei Gestalten, die die Hektik die sie umgab scheinbar ignorierten. \"Hast du alles für morgen vorbereitet?\" fragte die leicht größere Person ihre Freundin, die neben ihr ging. Die Antwort war ein leichtes nicken und leicht gerötete Wangen. \"Weist du, noch vor wenigen Wochen dachte ich, dass es unmöglich wäre, dich rotwerden zu sehen\" scherzte die erste Person. \"Noch vor wenigen Wochen gab es auch keinen Grund dazu\" antwortete die leise Stimme der zweiten Person. \"Rrrrichtig...freust du dich wenigstens schon auf morgen?\" fragte das erste Mädchen wieder. \"...Ja\" antwortete die zweite schüchtern. \"Ok, lass uns weitergehen, wir brauchen noch etwas für morgen\" sagte die erste und die beiden verschwanden kurz darauf in der Menschenmasse.
Etwas später, an einem anderen Ort ging eine weitere Verschwörung vor. Wie üblich war es dunkel im Büro des Kommandanten und nur das schwache Licht des Systema Sephiroticum erhellte den Raum spärlich. Inmitten des Raumes saß wie immer Gendo Ikari, neben ihm sein Subkommandant Fuyutsuki. Am Schreibtisch des Kommandanten, der normalerweise leer war, lagen jedoch zwei Schockabsorbierende Metallkoffer ähnlich dem in dem Adam transportiert wurde und ein Briefkuvert.
\"Bald...\" murmelte Gendo leise.
Beinahe zur selben Zeit ging das Leben im katsurag?schen Haushalt seinen gewohnten Gang. Kaum jemand wusste etwas von den geplanten Ereignissen, die etwas Unruhe in die friedlichste Zeit des Jahres bringen sollten. Einer dieser nichts ahnenden Personen war Shinji Ikari, Pilot von EVA01, Retter der Menschheit und die Person, die verhindert, dass irgendjemand im Haushalt verhungert oder im Müll erstickt. \"Misato, wo ist Asuka, das Abendessen ist gleich fertig\" rief Shinji aus der Küche. Die Antwort bekam er aber nicht von Misato, sondern von der Eingangstüre, die sich gerade öffnete. \"Tadaima!\" kündigte Asuka ihre Ankunft an. \"Willkommen daheim\" antworteten Misato und Shinji. Im nächsten Moment staunten beide, da Asuka eigenhändig einen ganzen Tannenbaum und Dutzende Schachteln aus dem Vorzimmer durch die Küche und ins Wohnzimmer schleppte. Misato und Shinji blinkten beide, als sie noch mal die Wohnung verließ und noch eine Ladung Pakete in die Wohnung schleppte. \"Ihr könntet mir auch helfen\" sagte Asuka sarkastisch und holte damit die beiden aus ihrer Trance. Gleich darauf halfen ihr die beiden beim Verstauen ihrer Einkäufe.
Der Nadelbaum kam zusammen mit den Paketen ins Wohnzimmer. Nachdem dies geschafft war blickte Shinji die Einkäufe von Asuka fragend an. <Das scheint ein weiterer Brauch der Deutschen zu sein...komische Leute sind das> dachte sich Shinji. Asuka ließ ihm aber nicht lange Zeit nachzudenken sondern beorderte ihn und Misato, den Baum umgehend aufzustellen. Shinji überlegte kurz und erinnerte sich an das Abendessen, das am Herd stand und rannte in die Küche, um es gerade rechtzeitig noch vor dem verbrennen zu retten. \"Abendessen ist fertig\" rief Shinji aus der Küche und ließ damit auch Asuka ihre Weihnachtsvorbereitungen für den Moment vergessen. Rasch rannten die drei anderen Bewohner des Haushaltes (Misato, Asuka und PenPen) zum Esstisch um sich ihr Essen zu holen. Was alle überraschte war Asuka, die Shinji beim aufdecken und servieren half. \"Was?\" fragte Asuka schnippisch um nicht weiter aufzufallen. Schließlich setzten sich alle, bis auf PenPen, der am Boden seinen Fressnapf leerte, zu Tisch und genossen das Abendessen.
Nach dem Abendessen kümmerte sich Asuka sofort darum, dass der Baum im Wohnzimmer aufgestellt und geschmückt wurde. Während Asuka genau wusste, was sie tat und Misato eine gute Ahnung hatte, was Asuka plante, wunderten sich Shinji und PenPen noch immer, was ein knapp 2 Meter großer Nadelbaum, der mit bunten Glaskugeln, Kerzen und Silberstreifen geschmückt war zur Weihnachtszeit im Wohnzimmer zu suchen hatte. Shinji fiel schließlich ein, das Asuka vor kurzem über diese Tradition, die seit dem Second Impact nur noch in Europa vorzufinden war, erzählt hatte. <Auf jeden Fall wird es eine interessante Weihnachtsfeier> dachte sich Shinji, als er mithalf den Baum zu schmücken. Er wusste allerdings noch nicht, WIE Recht er hatte.
Nachdem der Baum geschmückt und noch einige andere Dinge unter Asuka\'s Aufsicht für den morgigen Tag vorbereitet wurden, gingen die Bewohner des Haushaltes in ihre Zimmer. Misato schlief in dem Augenblick den sie ihren Futon berührte ein.
Asuka stellte in ihrem Zimmer noch einen Wecker und schaute in die Ecke wo sie ihre Geschenke gestapelt hatte, bevor auch sie ins Bett ging und ziemlich rasch einschlief. Shinji hingegen konnte nicht einschlafen, da ihm etliche Fragen und Ängste durch den Kopf gingen. Die größte Angst war natürlich Asuka\'s Freundlichkeit, die nur eines bedeuten konnte...nach den Feiertagen wird er nicht mit einem blauen Auge davonkommen. <Asuka...warum kannst du nicht einfach nett sein> dachte sich Shinji, als auch er endlich einschlief. Daraufhin war es ruhig im Appartement, bis um 23 Uhr leise Schritte zu hören waren, die sich Shinji?s Zimmer näherten.
Als die Person von Shinji\'s Tür angekommen war öffnete sich diese leise und schlich in den Raum, der nur durch das schwache Licht von außen beleuchtet wurde. Mit katzenartigen Bewegungen und einer Geräuschlosigkeit, die einen Ninja vor Neid erblassen lassen würde schlich die Person durch den Raum und begann diesen lautlos zu durchsuchen. Nach etwa einer halben Stunde hatte die Person ihre Suche abgeschlossen und griff nach einem Mikrofon, dessen Kabel in eine der vielen Taschen führte. \"Operation abgeschlossen, keine verdächtigen Gegenstände im Zimmer gefunden...verdammt wo hat er sie bloß...\" flüsterte die Person, bevor sie das Zimmer des Jungen verließ. Für den Rest der Nacht war es ruhig, bis auf das gelegentliche Zischen, das entstand, wenn PenPen eine neue Dose Bier öffnete, was aber niemanden störte. |
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