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Fanfiction Übersicht - Romantik / WAFF

Titel: Meine Liebe gilt...
Autor: Alain Gravel - übersetzt von Markus Steiner
Kurzbeschreibung: Tja, was soll man zu dieser Story sagen? Es ist eine höchst interressante Story, in der sich auch die Charaktere, immer weiter entwickeln und deshalb noch spannender werden. Ich selbst kann sie nur empfelen.


Prolog : Auch Puppen haben Gefühle

Anmerkung

Kapitel 1 - Valentinstag

Anmerkung

Was wäre wenn...

Kapitel 2 -Shinji gehört zu mir!

Was wäre wenn...

Kapitel 3 - Das Eis bricht

Was wäre wenn...

Anmerkung

Kapitel 4 - Spiel nicht mit dem Feuer

Was wäre wenn...

Anmerkung

Kapitel 5 - Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich / Teil 1: Veränderungen

Kapitel 5 - Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich / Teil 2: In der Dunkelheit

Was wäre wenn...

Anmerkung

Kapitel 6 - Freunde / Teil 1 - Der Ausflug

Kapitel 6 - Freunde / Teil 2 - Ich liebe Dich

Kapitel 6 - Freunde / Teil 3 - Das Forth Children

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 6 / Alles was ich will bist du !

Anmerkung

Eine Sidestory zu Kapitel 6 - Um der Liebe und Pflicht willen ! (Teil 1)

Eine Sidestory zu Kapitel 6 - Um der Liebe und Pflicht willen ! (Teil 1.2)

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 6 - Bewahre die Nacht (Teil 2)

Epilog

Anmerkung

Kapitel 7 - Das Erwachen / Teil 1: Die Entscheidung eines Mannes/Ich werde nicht mehr weglaufen

Kapitel 7 - Das Erwachen / Teil 2: Zweite Chancen / Möge das beste Mädchen gewinnen!

Kapitel 7 - Das Erwachen / Teil 2.2: Zweite Chancen / Möge das beste Mädchen gewinnen!

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 7 - Freunde oder Rivalen ?

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 7 - Trost in der Dunkelheit

Anmerkung

Kapitel 8 - Tränen / Diese drei Worte die ich hätte sagen sollen

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 8 / Verlangen (Untertitel: \\\"Die Wahrheit ist stets in dir\\\")

Anmerkung

Kapitel 9 - Zerbrochene Seele / Ich bin für dich da

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 9 / Shinjis Gedanken
Shinji lag neben Asuka im Bett. Der Rotschopf hatte sich eng an ihn geschmiegt und anscheinend fühlte sie sich sehr behaglich, denn sie schlief tief und fest. Ihr Gesicht ruhte auf seiner Brust und ihr Atem kitzelte ihn, doch er genoss die Wärme, die jeder Atemzug von ihr mit sich brachte. Ihr linker Arm lag quer über seiner Brust während ihr rechter Arm irgendwo zwischen ihren Körpern eingeklemmt war. Shinji fragte sich ernsthaft, ob der Arm überhaupt noch richtig durchblutete wurde.
Er blickte sie an und sofort dachte er wieder an den Anblick ihres nackten Körpers. Doch halt... Nackt... Er dachte einen Augenblick lang über dieses Wort nach... Es schien ihm gleichbedeutend mit Verletzbarkeit und Schwäche. Jemand der nackt war, war in Gefahr, und er kam zu der Einsicht, das \'nackt\' nicht der richtige Begriff war, um Asuka in diesem Moment zu beschreiben.

Er fand, dass \'Unbekleidet\' ein sehr viel passenderer Ausdruck wäre. Ein Ausdruck, dem die negativen Untertöne des Wortes \'nackt\' fehlten. Ein Ausdruck, mit dem man Begriffe wie Schönheit und Ruhe verband. Gemälde und Statuen zeigten ja auch \'unbekleidete\' Personen und keine \'Nackten\'. Ja, \'unbekleidet\' war der Ausdruck, der Asuka im Moment am besten beschrieb.
Zufrieden mit seiner Wortwahl richtete er seine Aufmerksamkeit schließlich wieder auf das wunderschöne Mädchen an seiner Seite.
Sein Blick ging zu ihren Brüsten. Während sie sich geliebt hatten, hatte der Tanz dieser beiden wohlgeformten Hügel ihn regelrecht gefesselt und fasziniert. Dann aber wurden seine Gedanken weniger poetisch und er kam zu der Einsicht, dass sie gewaltig gewackelt hatten und regelrecht auf und ab gehüpft waren. Er hatte der Versuchung nachgegeben und ihren Busen sanft massiert und gestreichelt, während Asuka ihrer Ekstase freien Lauf gelassen hatte. Er wusste nicht woher der Eindruck kam, doch ihre Brüste hatten sich ein wenig so wie roher Teig angefühlt.- Ganz im Gegensatz zu den Brustwarzen. Es war eine Freude gewesen diese kleinen harten Erhebungen zu verwöhnen und Asuka schien jede Sekunde davon genossen zu haben.
Er dachte an ihr Haar. Voll und locker umgab es ihren Kopf wie ein roter Heiligenschein. Als sie sich geliebt hatten, waren seine Hände auch durch ihr Haar gefahren und es war so unglaublich weich gewesen. Sein eigenes Haar war durch das LCL, in dem er nur zu oft und stundenlang sitzen musste, beinahe ruiniert, aber wenn man Asukas Haar sah, würde man denken, sie hätte noch nie in einer Zugangskapsel gesessen. Ohne Zweifel hätte sie mit diesem glänzenden langen Haar auch ohne Weiteres ein Model für einen dieser Shampoo-Werbespots sein können. Seine Hand glitt über ihren Körper und als sein Blick auf ihre Haut fiel, kam ihm der Gedanke, das Asuka als Model noch weitaus mehr als nur ihr Haar zu bieten hätte.
Ihre Haut war zart und von ziemlich heller Farbe, obwohl sie natürlich nicht so hell wie die von Rei war. Reis Haut.- Sofort kamen ihm Gedanken an seine Zeit mit Rei. Er erinnerte sich an die Momente in denen sie sich geliebt hatten und er konnte nicht umhin festzustellen, dass Rei bei weitem nicht so lebhaft wie Asuka war. Rei war eher still und zurückhaltend, was aber nicht hieß, dass es darum weniger angenehm war mit ihr zu schlafen. Asuka dagegen... Wären sie nicht allein in der Wohnung gewesen, dann hätte sie wahrscheinlich alle aufgeweckt.
Hoffentlich hatten Misato und Rei in der Wohnung nebenan nichts von ihrem Liebesspiel gehört. Doch bei diesem Gedanken beließ es Shinji dann aber auch, denn ihm wurde klar, dass es nicht gut wäre so oft an Rei zu denken,- es schien Asuka gegenüber nicht fair zu sein.
Von Neuem wandte er seine Aufmerksamkeit Asuka und ihrer Haut zu. Ihre Haut war wunderschön.- Ein wenig dunkler als \"Creme-weiss\" hätte man sagen können und jetzt, da das Mondlicht, das durch die halb geschlossenen Rolladen drang, ihrer Haut noch einen bläulichen Schimmer verlieh, war es ein wahrhaft atemberaubender Anblick. Aber da waren auch noch so viele andere Dinge an Asuka, die einfach nur atemberaubend waren. Ihre Brustwarzen zum Beispiel. Sie waren hell rosa, was seiner Meinung nach einen sehr hübschen Kontrast zu ihrer Haut darstellte, und im Augenblick standen sie aufrecht und waren hart,- eigentlich sogar ziemlich hart, wie er feststellte.
Er merkte auf und zum ersten Mal seit langer Zeit richtete er seine Aufmerksamkeit auf seine Umgebung. Sofort fiel ihm auf, wie kühl es im Zimmer doch war und so reichte er mit seiner freien Hand hinunter und zog die Decke hinauf, die auf ihre Taille hinab gerutscht war. Das Tuch war ein willkommener Schutz gegen die Kälte und sofort fühlte er sich wärmer.
Da es den Anschein hatte, dass die Kälte Asuka ganz besonderes zusetzte, bemühte sich Shinji den Rotschopf besonders gut zuzudecken und unterbewusst muss Asuka gespürt haben, wie sehr man sich um sie sorgte, denn ehe Shinji sich versehen hatte, drückte sie sich noch fester an ihn und schlang ihr linkes Bein über Seines. Zufrieden mit ihrer neuen Schlafposition schlief sie Augenblicke später dann aber auch schon wieder tief und fest.
Shinji bemerkte den Geruch ihres Haares und er drehte seinen Kopf bis sein Kinn auf ihrer Stirn ruhte, damit seine Nase den Duft noch besser aufnehmen konnte. Nach kurzem Grübeln kam er zu der Einsicht, dass sie ein Shampoo mit Erdbeerduft benutzen musste. Doch das war nicht der einzige Duft, den er wahr nahm. Da war noch der Geruch von LCL, und der andere Geruch kam bestimmt von einer Spülung oder vielleicht einem Haarspray. Asuka war sehr stolz auf ihre feuerroten Haare, und Shinji gefielen sie auch sehr gut, zumal sie ihre Schönheit noch mehr zum Ausdruck brachten.
Ob ihre Mutter auch rotes Haar gehabt hatte? Eine ganze Weile dachte er angestrengt nach und versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, was er über Asukas Eltern wusste. Wie hatte ihre Mutter überhaupt ausgesehen? Ob Asuka ihr Ebenbild war? Und wie war Asuka zu NERV gekommen? Er wusste, dass sie durch das Marduk-Institut ausgewählt worden war, doch warum war sie überhaupt auf der Liste der Kandidaten gewesen? Hatte es etwas mit ihrer Mutter zu tun? Sie hatte in der dritten Niederlassung von NERV in Deutschland gearbeitet, oder nicht ?
Er war sich nicht ganz sicher. Und was ihren Vater betraf,- sie hatte nie von ihm gesprochen. Damals, in dieser einen Nacht hatte sie im Schlaf nach ihrer Mutter gerufen, doch ihren Vater hatte sie nie erwähnt. War er tot? Oder hatte er sie einfach im Stich gelassen, so wie sein Vater ihn im Stich gelassen hatte ? Er nahm sich vor, mehr über Asukas Vergangenheit in Erfahrung zu bringen. Misato kannte sie doch noch aus ihrer Zeit in Deutschland, oder nicht? Er würde ihr ein paar Fragen stellen, wenn sich die Gelegenheit bot.

Mit seinem rechten Arm zog er Asuka näher zu sich heran und er fragte sich, ob es ihr mittlerweile warm genug war, denn ihre Brustwarzen waren immer noch ziemlich hart. Lag das wirklich allein an der Temperatur oder war da vielleicht noch etwas anderes? Beschämt musste er feststellen, dass auch gewisse Teile seines Körpers hart und relativ steif waren,- und bei ihm lag es ganz bestimmt nicht daran, dass ihm kalt war. Einen Augenblick lang dachte er darüber nach, Asuka zu wecken und mit ihr noch eine kleine Extrarunde zu drehen, doch schon im nächsten Moment ärgerte er sich bereits über seine selbstsüchtigen Gedanken. Er überlegte ernsthaft, was er sagen könnte, wenn er Rei unter die Augen trat, jetzt, nachdem er mit Asuka geschlafen hatte.
\"Ach Shinji,\" dachte er \"du reitest dich aber auch immer tiefer in den Schlamassel.\"
Rei wäre sicher sauer auf ihn und nicht zuletzt deshalb würde er selbst sich später sicher auch Vorwürfe machen, doch Asuka hatte es wirklich sehr viel bedeutet und wie es schien, hatte es ihr geholfen.
Also konnte das, was er getan hatte, nicht falsch gewesen sein.
Der Duft von Asukas Haaren ließ seine Gedanken wieder abschweifen und während er von Neuem den Erdbeerduft genoss, erinnerte er sich an den Anblick, den der Rest ihres feuerroten Haares geboten hatte... Es war ein Anblick gewesen, den er so schnell nicht wieder vergessen würde. Von nun an würde er wahrscheinlich, wann immer er mit ihr zusammen war, einige Phantasien in dieser Hinsicht haben.
Ziemlich abartige Phantasien, wie er fand. \"Jetzt hast du, was du wolltest, Asuka.\" sagte er zu sich selbst, \"Endlich hast du es geschafft mich zu dem Perversling zu machen, der ich in deinen Augen schon immer gewesen bin.\"
Er wusste nicht aus welchem Grund er sie an dieser intimen Stelle berührt hatte,- na gut, wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass er sehr wohl wusste warum er es getan hatte und in gewisser Weise machte es ihn sogar stolz zu wissen, dass es nicht einmal dem großen Kaji Ryouji vergönnt gewesen war, diese Stelle an Asukas Körper zu verwöhnen.

Shinji fragte sich, wie Kaji jetzt über ihn denken würde. Ob er wohl eifersüchtig wäre? Oder würde er ihn wegen seiner Kühnheit bewundern? Asuka zumindest schien seine Berührungen in vollen Zügen genossen zu haben. Er würde sich die Technik, die er dabei angewandt hatte, unbedingt für zukünftige Gelegenheiten merken müssen.
Kaji war tot aber sie hatten Asuka nichts davon gesagt, weil sie nicht sicher waren, wie sie es aufnehmen würde. Vielleicht aber würden sie ihr niemals die Wahrheit sagen können und Asuka würde Kaji dann für den Rest ihres Lebens hassen.- Doch Kaji verdiente Besseres.
Kaji war ein Mann, den Shinji immer bewundert hatte.
- Ein Mann, der für ihn wie ein Vater gewesen war. Ein Vater, der um so vieles besser war als sein leiblicher Vater. Doch das hohe Ansehen, das Kaji nicht zuletzt in Asukas Augen genoss, hatte er nun zerstört. Könnte er das je wieder gut machen ? Zumal Kaji ihm doch nie etwas getan hatte,- im Gegenteil,- nur zu oft hatte Kaji ihm geholfen,- doch als Dank hatte er am Ende Kajis Namen durch den Dreck gezogen und das schlimme Schicksal, das ihm ereilt war, mit hinter einer Lüge verborgen.- Eine ganze Weile lang ließ ihn der Gedanke an die Schuld, die er auf sich geladen hatte, nicht los.
Schließlich aber, als er einmal mehr zärtlich über Asukas Körper strich, waren die Erinnerungen an die Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, wieder da. Erfüllt mit einem Gefühl von Zufriedenheit erinnerte er sich daran, wieviel Vergnügen sie einander bereitet hatten und wie warm sich ihre Haut angefühlt hatte, als seine Hände jeden Zentimeter ihres Körpers erkundet hatten. Wie unglaublich weich ihre Haut doch war. Makellos, nicht eine Narbe war zu sehen.- Kein Wunder, dass sie jeden Tag so viel Zeit im Bad verbringt, dachte er.
Selbst in ihrer jetzigen seelischen Verfassung war kein einziges Haar auf ihren wunderschönen Beinen zu finden. Er entsann sich, wie er sie spielerisch unter den Achseln gekitzelt hatte. Es hatte sie von ihrem Kummer abgelenkt und ihr sie zum Lachen gebracht. Ein herrlich erfrischendes Lachen war es gewesen und er würde dafür sorgen, dass sie öfter so herzlich Lachen würde und nicht allein in Momenten der Leidenschaft. Dennoch gab es eine Sache, die Shinji ein wenig verwirrte. In den letzten Augenblicken ihres Liebesaktes hatte er Asuka gewarnt, dass er kurz vor seinem Höhepunkt stand und er hatte versucht sich aus ihr zurück zu ziehen. Doch aus einem Grund, den er nicht verstand, hatte Asuka ihre Beine um seine Hüften geschlungen, ihn noch enger an sich gepresst und ihn gezwungen seinen Samen tief in ihrem Inneren zu vergraben. Was wenn er sie geschwängert hatte ?
Gedanken an eine mögliche Zukunft schossen ihm durch den Kopf. Er sah sich selbst,- einige Jahre älter,- mit Asuka an seiner Seite - und ihrer gemeinsamen Tochter, die selbstverständlich das Ebenbild ihrer Mutter wäre.
Er stellte sich vor, wie es wäre die ersten Schritte seiner Tochter mit zu erleben, ihre ersten Worte, ihre erste Liebe, ihren Schulabschluss, und die vielen anderen Meilensteine in ihrem Leben. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er sich in diesem Moment zum ersten Mal Gedanken darum machte, wie seine Zukunft an der Seite von einem der beiden Mädchen aussehen würde. Und was vielleicht noch viel wichtiger war,- es war ausgerechnet Asuka, die diese Gedanken in ihm geweckt hatte. Und mit einem Mal bereitete ihm der Gedanke, dass Asuka ein Kind von ihm bekommen könnte nicht mehr ganz so viele Sorgen. Wenn es so wäre, dann würde er die Gelegenheit ein Kind aufzuziehen mit Freuden ergreifen.
Er hätte die Möglichkeit all die Dinge, die sein Vater falsch gemacht hatte, richtig zu machen. Er wäre ein Vater, dem seine Tochter vertrauen könnte und er würde ihr all die Liebe schenken, die sein Vater ihm nie geschenkt hatte. Seine Tochter wäre glücklich, denn sie könnte sich seiner Liebe und Zuwendung sicher sein.
Shinji stellte sich sein zu Hause vor; ein zu Hause mit Asuka, ihrem Kind und dem Duft von leckerem Essen,- natürlich nur dann, wenn nicht gerade Misato zu Besuch war und darauf bestand zu kochen,- ein Haus voll mit wunderbaren Erinnerungen. Die Kindheit seiner Tochter wäre voller Freude und Glückseligkeit, und nicht so wie die Zeit, die er mit seinem Vater verbracht hatte, damals, nachdem seine Mutter gestorben war. Vielleicht, wenn irgendwann einmal alle Engel besiegt wären, würde Asuka sogar bei NERV bleiben,- etwas, das Shinji nie in den Sinn käme. Er würde liebend gern zu Hause bleiben und sich um ihre Tochter kümmern, während Asuka die Brötchen verdiente. Es würde ihr die Art von Anerkennung geben, die sie brauchte und ihr eine Möglichkeit eröffnen sich zu beweisen. Sicher würde sie das glücklich machen. Shinji hingegen würde sich darum kümmern, dass sein Kind glücklich aufwachsen würde, und das wiederum würde ihn glücklich machen. Eine ideale Lösung.

Doch etwas ließ ihn stutzig werden; warum nur war er so sicher, dass sein Kind ein Mädchen wäre ? Selbst nach langem Überlegen fand er keine logische Erklärung. Es war einfach ein Gefühl tief in ihm, das ihm sagte, dass es so einfach richtig wäre
Doch dann war da plötzlich dieser Gedanke, der dunkle Wolken über seinem perfekten Heim aufziehen ließ. Asuka war vielleicht überhaupt nicht in der Lage eine Schwangerschaft durchzustehen. Was wäre, wenn sie mit den emotionellen Problemen, die diese Zeit mit sich brachte, gar nicht fertig wurde? Mit jedem Monat, den ihre Schwangerschaft voranschritt würde das Kind ihn ihr größer werden und irgendwann bekäme sie den Eindruck, dass sie fett wäre. Klar, Asuka tat normalerweise so, als hätte sie eine harte Schale, und sie hatte eine große Klappe, wie man so schön sagt, doch was ihre Gefühle betraf war sie sehr zerbrechlich. Vor allem wenn es um ihren Körper ging konnte sie sehr eingebildet sein und vielleicht dachte sie ja, dass eine Schwangerschaft ihren Körper dauerhaft schädigen würde? Ob das sogar soweit gehen könnte, dass sie sich zu einer Abtreibung entschließen würde? Nein, wahrscheinlich nicht.- Immerhin war sie es ja gewesen, die ihn dazu gezwungen hatte seinen Höhepunkt in ihr zu erleben.
Aber dann war da ja auch noch sein Vater und der Gedanke, dass er sich einmischen könnte bereitete ihm Unbehagen, denn Gendo könnte sehr leicht seinen Traum von einer glücklichen Zukunft zerstören.
Seine Stimmung verschlechterte sich zusehends, als er sich zu fragen begann, was wäre, wenn Asuka sich nie mehr richtig von dem Angriff des 15ten Engels erholen würde? Dann würde er niemals mehr wirklich glücklich sein können. Warum nur war eine so starke Persönlichkeit wie Asuka so am Boden zerstört? Er glaubte die Gründe zu kennen,- doch wenn es so war, warum hatte er es dann zugelassen? Er hatte versagt und sie im Stich gelassen. In diesem Moment, da schien sie ihm so zerbrechlich. Die Zuwendung, die er ihr geschenkt hatte, hatte geholfen ihren Schmerz ein wenig zu lindern, aber dennoch war ihr Schmerz nur das Symptom, und Sex war nicht das Heilmittel gegen ihr Leiden. Rei sah Asukas Zustand sicher auch mit Beunruhigung, und teilte in gewisser Weise auch ihren Schmerz. Shinji wusste, welch enge Freundschaft die beiden geknüpft hatten während er \"abhanden gekommen war\" und um so mehr mussten Rei die Worte, die Asuka im Krankenzimmer zu ihr gesagt hatte, verletzt haben. Es musste sie tief getroffen haben, dass Asuka sich von ihr abgewandt hatte, und auch sie würde sicher einen Freund brauchen, um darüber hinweg zu kommen. Doch leider gab es da abgesehen von Asuka und ihm nur noch Hotaru, und die war genau so introvertiert wie Rei selbst.

Shinji hoffte, dass sich Asuka sehr bald bei Rei entschuldigen würde, damit die beiden einander helfen könnten ihre Probleme gemeinsam zu lösen. Asuka würde es natürlich abstreiten, aber sie brauchte Rei genau so nötig, wie sie ihn brauchte.
Und plötzlich war da ein Gedanke, der ihn einfach nicht los ließ; vielleicht wäre es das Beste die Drohung wahr zu machen, die er Monate zuvor seinem Vater gegenüber geäußert hatte.- Vielleicht sollte er einfach die beiden Mädchen nehmen und verschwinden. Natürlich würden sie sterben, wenn der nächste Engel den \'Third Impact\' auslösen würde, doch vielleicht war das immer noch besser als ein Leben in Einsamkeit,- allein mit all den Schmerzen, die es mit sich brachte ein EVA-Pilot zu sein. Was Asuka betraf, so würde sie über das Trauma hinweg kommen vom 15ten Engel besiegt worden zu sein und Rei,- sie würde nicht fürchten müssen ihn an Asuka zu verlieren. Ja, und er selbst würde die Entscheidung, die eines der beiden Mädchen verletzen würde, nie treffen müssen. Doch mit welchem Recht könnte er sich anmaßen Rei und Asuka zum Tode zu verurteilen? Würde er damit nicht all das Vertrauen und die Liebe, die die beiden Mädchen für ihn empfanden, verraten? Zuzulassen, dass sie starben, hieße doch nichts anderes als beide Mädchen zu verschmähen. Shinji dachte noch eine Weile darüber nach und mit jeder Sekunde die verging, wuchs seine Wut auf sich selbst.
Und schließlich, als er Asuka betrachtete und sah wie das Mondlicht ihren Körper umspielte, da wurde ihm klar, dass er nicht zulassen konnte, dass sie oder Rei so einfach starben. Er musste alles in seiner Macht stehende tun, um beide zu retten. Und dann würde er eine Entscheidung treffen,- eine Entscheidung, die er schon VIEL ZU LANGE vor sich her geschoben hatte.
Er würde sich entscheiden, mit welcher von beiden er den Rest seines Lebens verbringen wollte.
Das Mädchen neben ihm bewegte sich und der Gedanke, dass er Asuka vielleicht aus ihrem friedlichen und erholsamen Schlaf geweckt hatte, beschämte ihn ein wenig. Doch sie seufzte nur leise und sofort war sie auch schon wieder fest eingeschlafen. Ihm wurde klar, das sie träumte. \"Ob sie von mir träumt?\" fragte er sich und tief in seinem Inneren hoffte er, das es so war. Und selbst auf die Gefahr hin, dass ihn dieser Gedanke arrogant erscheinen ließ,- er bedauerte ihn nicht. Er wollte sie beschützen,- vor allem in dieser Zeit. Und wenn es sein musste, würde er sie auch vor den Alpträumen beschützen, die sie im Schlaf heimsuchten. Und ein jedes Mal, wenn sie von ihm träumen würde, dann hoffte er,- nein, er war sich sicher-, dass der Shinji in ihrem Traum sie vor den Dämonen schützen würde, denen es so viel Freude bereitete sie zu quälen. Und während dieser Gedanke weiter Gestalt annahm, beschloss er, dass es nun auch an der Zeit wäre selbst ein wenig Schlaf zu finden. Sanft küsste er ihre Stirn und schloss seine Augen.

Die Verantwortung lag bei ihm. Er würde Asuka und Rei beschützen, sie retten und dann seinen Vater und all den Schmerz, den er an diesem Ort erfahren hatte, zurücklassen und mit den beiden ein neues Leben beginnen.
Eine viertel Stunde lang lag er noch wach, doch dann begann ihn die Müdigkeit einzuholen. Er genoss die Wärme, die von Asukas unbekleidetem Körper ausging. Ein Gefühl der Zufriedenheit überkam ihn und das beruhigte ihn und bestärkte ihn in dem Glauben, dass alles gut werden würde. Als sein Gehirn schließlich begann all die Reize zu ignorieren, die ihn noch wach hielten, fiel er langsam aber sicher in einen tiefen Schlaf.


ENDE

Anmerkung

Kapitel 10 - Vergiß nie (Teil 1)

Kapitel 10 - Vergiß nie (Teil 2)

Was wäre wenn...

Anmerkung

Kapitel 11 - Der Weg den Engel nicht zu beschreiten wagen (Teil 1)

Kapitel 11 - Der Weg den Engel nicht zu beschreiten wagen (Teil 2)

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Sidestory zu Kapitel 11 - Abgründe eines gebrochenen Herzens !

Anmerkung

Visionen - eine side-story zu: Meine Liebe gilt...

Anmerkung