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Fanfiction Übersicht - Romantik / WAFF

Titel: Meine Liebe gilt...
Autor: Alain Gravel - übersetzt von Markus Steiner
Kurzbeschreibung: Tja, was soll man zu dieser Story sagen? Es ist eine höchst interressante Story, in der sich auch die Charaktere, immer weiter entwickeln und deshalb noch spannender werden. Ich selbst kann sie nur empfelen.


Prolog : Auch Puppen haben Gefühle

Anmerkung

Kapitel 1 - Valentinstag
Ich war überrrascht zu sehen das meine Mitbewohner ihr Frühstück schon fast beendet hatten. Das war ungewohnt. Besonders da ich heute mit Kochen an der Reihe war. Aber Asuka hatte sich anscheinend für Toast mit Himbeermarmelade entschieden. Und was Misato betrifft... solange Bier im Kühlschrank war, war die Welt in Ordnung. Und es kam äußerst selten vor das dort kein Bier war. Mittlerweile glaubete ich sie trinkt soviel von diesem Zeug das sie ausschließlich davon leben könnte.
\"Das ist nicht fair!\"
Schwierigkeiten. Asuka war wieder mal in schlechter Stimmung. Das kam für mich nicht völlig unerwartet. Ich wurde bereits Zeuge einer ähnlichen Szene vor zwei Wochen. Und mir war klar das ich dieselbe Szene in zwei Wochen wieder erleben würde.
Tja, Asuka war in schlechter Stimmung, was hieß das sie, um ihren Frust abzureagieren, wahrscheinlich wieder mal auf mir herumhacken würde. Dabei hatte ich noch Glück; es hätte noch wesentlich schlimmer sein können. Zumindest waren es nicht diese *Tage* im Monat! Nun, das war jedenfalls das was ich annahm. Wirklich sicher konnte ich mir aber nicht sein.
Schweigend beschloß ich mich in mein Schicksal zu fügen und bereitete mir mein eigenes Frühstück zu. Einfach nur Eier und Toast. Ich war mir nicht sicher ob ich momentan die Kraft für etwas komplizierteres aufgebracht hätte. Für einen Moment überlegte ich ob ich meine beiden Mitbewohner grüßen sollte, aber als ich Asukas Blick sah entschied ich mich das es besser wäre zu schweigen. Am besten ich versuchte solange wie mögliche unbemerkt zu bleiben.
\"Das Leben ist selten fair, Asuka.\"
Was für eine Überraschung. Misato schien heute in ernsthafter Stimmung zu sein. Untypisch für Sie. Wahrscheinlich würde sie aber bald wieder in ihre verantwortungslos-fröhlich-stichelnde Art zurückfallen.
\"Aber es ist Sonntag! Nich nur Sonntag, sondern dazu auch noch Valentinstag!\"
Asuka war offensichtlich unglücklich. Ich konnte nicht anders als bei diesem Gedanken zu erschaudern. Während mir irgendein dummer Feiertag absolut egal war, fühlte sich Asuka sich verpflichtet einen großen Aufstand deswegen zu machen.
Schweigend dachte ich mir: \"Irgendwie habe ich geahnt das ich heute noch die Hölle durchleben würde. Vielleicht rettet mich ja eine Engelattacke...\"
Aber dann wären wieder die Engel verantwortlich für diese Misere.
\"Asuka, du weißt ganz genau wie der Tokyo-3 Schulplan aussieht. Wegen der Engelattacken sind eine Menge Schultage ausgefallen. Deswegen ist alle zwei Wochen der Sonntag ein Schultag.\"
Ich konnte spüren das Misato langsam die Geduld verlor. Asuka hatte in dieser Argumentation bereits den kürzeren gezogen. Sie wußte es nur noch nicht.
\"Das stinkt!\"
\"Vielleicht. Aber du wirst trotzdem gehen, und wen ich es dir befehlen muß.\"
\"Aber das ist nicht fair! Baka Shinji, sag irgendwas!\"
Nun, soviel dazu unbemerkt zu bleiben.
\"Haben wir den heute keine Synchrontests, Misato-san?\"
Die klassiche Ikari Shinji Ausweichtaktik. Wen du verzweifelt versuchst die Realität zu ignorieren, glaubst man sogar selber daran. Wie auch immer, ich wußte das es wahrscheinlich nicht fuktionieren würde. Asuka war wütend und murmelte ein paar deutsche Beleidigungen, falls ich es richtig verstanden hatte. Eine Explosion stand unmittelbar bevor. Aber das Glück, mit Namen Misato Katsuragi, war auf meiner Seite.
\"Nein, Shinji-kun.\" Ich konnte sehen wie sich ein Grinsen auf quer über ihr Gesicht zog. Fur eine Sekunde fragte ich mich ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. \"Heute schmeissen wir eine PARTY!!!\"
Das weckte Asukas Aufmerksamkeit. Eine Party... Ich war nicht sonderlich begeistert von der Idee schon wieder eine Party zu feiern, aber zumindest trug es beträchtlich dazu bei das Asuka sich wieder beruhigte.
\"Eine Party?\"
Asuka war auf einmal Feuer und Flamme. Das machte Misato nur noch fröhlicher.
\"Ja! Es kommen Ritsuko, Maya, Shigeru, Makoto... Ihr könnt auch eure Schulfreunde fragen ob sie kommen wollen. Vergeß nicht auch Rei zu fragen.\"
\"Wen kümmert schon Rei! Was ist mit Kaji? Wird er kommen?\"
Sämtliches Blut schien plötzlich aus dem Gesicht des Majors zu weichen. Ich wäre beinahe in Gelächter ausgebrochen.
\"Nun, ich weiß nicht ob...\"
\"Juhu! Ich werde ihn gleich anrufen!\" sagte Asuka und ignorierte dabei vollständig die Antwort des Majors.
\"... er kommen sollte. Verdammt! Sie hat nicht ein einziges Wort von dem gehört was ich gesagt habe...\"
Schweigend beendete ich meine Mahlzeit. Nachdem Misato offensichtlich nicht mehr in der Stimmung war weiterzuessen und Asuka ihre Mahlzeit komplett vergessen zu haben schien, beschloß ich den Tisch abzuräumen. Anderenfalls würde das Geschirr einfach stehenbleiben.
Eine Party. Während es immer schön war die Leute zu sehen die ich als meine Freunde ansah, war ich von der Party nicht sonderlich begeistert. Partys waren zu laut und überfüllt für meinen Geschmack. Nun gut, das war immer noch besser als eine wütende Asuka ertragen zu müssen.

Schule. Ein weiterer langweiliger Schultag.
Die Klasse war heute morgen ziemliche belebt. Die Mädchen machten ein ziemliches Theater um diesen Valentinskram. Ich war wirklich überrascht als ich sah das Touji von Hikari Schokolade geschenkt bekam. Ich dachte mir schon das sie Gefühle für ihn hegte, hätte aber nie angenommen das sie es ihm gesteht, schon gar nicht in aller Öffentlichkeit. Touji war offensichtlich sehr verlegen deswegen. Sein Gesicht erinnerte mich unwillkürlich an eine knallrote Tomate. Kensuke´s Kommentare halfen dem armen \"Paar\" auch nicht geradeweiter. Ich hoffte nur das Touji nicht irgendetwas dummes sagen würde. Hikari ist ein nettes Mädchen. Es wäre wirklich unverzeihlich wen er ihre Gefühle verletzen würde. Asuka schien aus irgendeinem Grund wütend zu sein. Jednefalls warf sie mir die ganze Zeit düstere Blicke zu. Da ich nicht wußte was mit ihr los war, entschied ich das es das beste wäre sie einfach zu ignorieren, zumindest solange bis sie sich wieder beruhigt hatte. Also legte ich meinen Kopf auf den Tis ch und wartete darauf das der stupide Vortrag über den Second Impact beginnen würde. Mit ein bißchen Glück würde ich bald einschlafen. Auf einmal verstummten alle. Neugierig hob ich meinen Kopf und war schockiert von dem was ich sah.
Ayanami Rei, die etwas in der Hand hielt das offensichtlich eine Schokoladenschachtel war, kam langsam auf mich zu.
Nein! Sie wird doch nicht... Sie kann doch nicht...
Ich erstarrte buchstäblich
Ihr üblicher neutraler Gesichtsausdruck war verschwunden. Ihre Hände und Lippen zitterten. In ihren roten Augen konnte ich... Furcht sehen. Da war aber nocht etwas anderes. Ich war mir nicht ganz sicher: ein Funke von Vitalität den ich noch niemals zuvor an ihr gesehen habe.
Ich war wie hypnotisiert.
Sie überreichte mir die Schachtel. Ich war überrascht meine eigenen Hände zittern zu sehen. Für einen kurzen Moment berührten sich unsere Finger. Es war eine der größten Sensationen die ich jemals gefühlt hatte.
\"Das ist für dich, Ikari-kun.\"
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich habe es irgendwie geschafft mich zu bedanken.
Sie lächelte. Dieses seltene, so kostbare und wunderschöne Lächeln.
Um uns herum fielen einige Schüler von ihren Stühlen. Andere wurden ohnmächtig. Ich schenkte dem keine weitere Beachtung. Ich schwebte momentan im siebten Himmel. Als ich wieder halbwegs bei Sinnen war ging Rei bereits wieder zu ihrem Tisch. Ihr Gesicht zeigte wieder die übliche neutrale und emotionslose Maske. Nur die Schachtel Schokolade in meiner Hand bewies mir das das ganze nicht nur ein Traum war.
\"So ist es richtig, Shinji! Du Glückspilz!\"
Froh den Druck von seinen Schultern zu haben war nun Touji an der Reihe mich aufzuziehen. Die Gerüchteküche war bereits mächtig am kochen um das \"was\", \"warum\", \"wann\" und \"wie\" meiner Beziehung mit Ayanami herauszufinden. Da Rei wieder zu ihrem normalen emotionslosen Selbst zurückgekehrt war, war ich es der nun von den Mädchen der Klasse mit Fragen regelrecht gelöchert wurde. Es war schlimmer als vor ein paar Monaten, als alle herausgefunden haben das ich der Pilot von EVA-01 bin. Ich lief knallrot an. Offen gesagt wäre ich am liebsten unter den Tisch gekrochen um mich dort zu verstecken. Überraschenderweise hörte ich im Hintergrund ein paar Mädchen sagen wie sehr sie Rei beneideten. Das erstaunte mich nun wirklich!. Es war eine größere Überraschung als die tödlichen Blicke die mir von einigen Jungs in der Klasse zugeworfen wurden. Während ich wußte das Rei´s Persönlichkeit, oder besser gesagt ihr Mangel an Persönlichkeit, die Leute abschreckte, war mir auch klar das einige Jungen in der Klasse buchstäblich nach ihr lechzten. Sie war trotz allem, auf eine geheimnisvolle Art, sehr attraktiv. Und ich war jetzt plötzlich für diese Jungen ihr größte Rivale. Großartig...
Zum zweiten Mal bevor der Unterricht startete wurde es totenstill im Klassenzimmer. Ich spürte das etwas ÜBERHAUPT nicht in Ordnung war.
\"IKARI SHINJI!\"
Oh, mein Gott! Asuka!
Sie sah nicht wütend aus. Nein. Es war viel schlimmer. Sie war regelrecht furchteinflößend. Mehr als einer dieser gottverdammten Engel.
Ich erstarrte. Schon wieder.
Furcht ist eine wirklich interessante Sache. Ich konnte den Tentakeln eines hochhausgroßen Monsters ausweichen während ich einen ebenso großen Mecha steuerte und schaffe es trotzdem noch mich von einem Mädchen ohrfeigen zu lassen. Verdammt das hat wehgetan! Ich war wirklich froh das mich nicht ihre Faust getroffen hatte.
Am Rand meines Blickfelds konnte ich erhaschen wie Rei aufstand. Ihr Gesicht zeigte eine Wut die wahrscheinlich ebenso groß war wie jene die auf Asuka´s Gesicht zu sehen war.
\"Ayanami!\"
Der Tonfall meiner Stimme überraschte mich. Kein Zögern. Kein Zeichen meiner üblichen Schüchternheit. Es war mehr ein... Kommandoton. Ein wenig wie mein Vater. Der Gedanke störte mich. Rei bewegte sich nicht. Mein unausgesprochenes Kommando akzeptierend, nickte sie, lächelte mich an und schickte einen wütenden Blick in Asukas Richtung.
Da das Problem mit Rei erledigt war, verlagerte ich meine Aufmerksamkeit auf den Rotschopf. Sie sah immer noch wütend aus, aber... sie hatte mit einem mal Tränen in den Augen. Es war mir in diesem Moment unmöglich wütend auf sie zu sein. Asukas Reaktionen sind immer ziemlich extrem. Das ist nun wirklich nichts ungewöhnliches. Eigentlich macht das sogar einen Teil ihres Charmes aus. Aber Tränen. Ich habe sie bisher nur ein einziges mal weinen sehen. Das war in der Nacht bevor wir gegen den siebten Engel gekämpft haben. Und es war nur eine einzige Träne während sie schlief. Sie so zu sehen... fast schon zerbrechlich. Ohne ihre übliche Arroganz. Ich konnte es einfach nicht glauben.
\"Warum?\" fragte ich sie sanft.
Sie sah mich mit einem hasserfüllten Blick an. Ich bereitete mich auf eine weiter Ohrfeige vor.
\"Baka Shinji!\"
Dann... lief sie aus dem Klassenzimmer wobei sie fast den Lehrer über den Haufen rannte.
\"Was stimmt bloß mit diesem Mädchen nicht?\" fragte Touji.
Er wurde von einer wütenden Hikari zum Schweigen gebracht.
\"Suzuhara\"
Touji wurde plötzlich ruhig. Sehr, sehr ruhig. Aber er hat eine interessante Frage gestellt. Was war ihr Problem?
Könnte sie möglicherweise...
Nein...
Sie wird doch nicht eifersüchtig sein. Würde sie?
Nein. Niemals.
Aber warum dann die Tränen?
Vielleicht hatte sie irgendetwas in ihren Augen. Ja, das mußte es sein. Irgendetwas, vielleicht ein Staubkorn? Ich war mit Sicherheit nicht dumm genung das zu glauben...
Bald hatte sich wieder alles normalisiert. Hikari erledigte die übliche \"aufstehen\", \"verbeugen\", \"hinsetzen\" Routine. Ein neuer Schultag hatte begonnen.
Als der Lehrer mit seinem Vortrag über den Second Impact begann, brach ich endgültig über meinem Tisch zusammen. Ich fühlte mich völlig erledigt.
Asukas übliche Stimmungsschwankungen zu ertragen war schon schlimm genung. Aber heute war es schlimmer als je zuvor. Diese Tränen... Und der Höhepunkt von allem war das ich auch noch mit einer überemotionalen Rei fertig werden mußte. Das war einfach zu viel für mich. Meine Gedanken waren ein Chaos. Ich war müde von meinen Versuchen nicht vor der Realität wegzulaufen und schlief ein. Niemand würde es bemerken, und selbst wen, es wäre mir egal.

\"IKARI-KUN! Wie kannst du Asuka das nur antun?!\"
Ich wachte auf, wachgerüttelt von einer wütenden Klassensprecherin. Ich öffnete desorientiert und verwirrt meine Augen. Touji kam mir augenblicklich zu Hilfe.
\"Schüttel ihn nicht so durch! Der Junge muß schlielich noch die Welt retten.\"
Ja... So war es schon besser. Nachdem mein Kopf nicht mehr hin- und hergeworfen wurde, konnte ich leichter verstehen was hier eigentlich vor sich ging. Offensichtlich war ich in der Schule. Was eigentlich naheliegend ist, schließlich bin ich hier ja auch eingeschlafen. Und weil die einzigen Schüler im Klassenraum Hikari und Touji (der wohl hier war um mich vor Hikari zu beschützen) waren, nahm ich an das es Zeit zum Essen war. Ich war am verhungern. Ein Blick auf die Uhr bestätigte meine Vermutung. Es war kurz nach Mittag.
\"Wie konntest du das nur tun!\"
\"Was?\"
Du hast sie nicht beachtet. Und du hast sie zum weinen gebracht.\"
Wie meinte sie das? Es war schwer sie nicht zu beachten. Es war sogar verdammt schwer ein Mädchen nicht zu beachten wen sie versucht dich aufzumischen. Und ich habe ganz bestimmt nichts getan was sie zum weinen hätte bringen können. Sie hat nicht geweint. Nein. Da waren Tränen. Aber sie hat ganz sicher nicht geweint.
Was dann?
\"Ich habe überhaupt nichts getan!\"
\"Genau. Du hast überhaupt nichts getan. Du bist nur dagestanden und hast Ayanamis Schokolade angenommen!\"
\"Und?\"
\"Nimmst du den überhaupt keine Rücksicht auf Asukas Gefühle?\"
\"Was meinst du mit Asukas Gefühle?\"
Hikari war offensichtlich überrascht. Sie schien etwas sagen zu wollen, schien es sich dann aber anders zu überlegen.
\"Suzuhara-kun, würdest du bitte draussen auf mich warten.\"
Mir gefiel der Tonfall dieser Worte nicht.
\"Du weißt es wirklich nicht Ikari-kun? Asuka liebt dich! Seid ihr beide den nicht ein Paar?\"
Was sollte das? Hat Hikari wirklich gerade das gesagt was ich glaube gehört zu haben? Und glaubt sie auch wirklich was sie gesagt hat?
\"Wie bitte? Wir sind kein Paar!\"
Wie ist sie bloß darauf gekommen? Asuka. Meine Freundin? Das war wohl der schlechteste Witz den ich je gehört habe.
\"Sie hackt andauernd auf mir herum! Sie versucht ständig mich fertigzumachen! Ich bin vermutlich das was sie als ihren größten Rivalen ansieht. Wir schaffen es kaum miteinander zu leben. Es würde mich nicht überraschen wen sie mich hasst. Und jetzt sagst du auf einmal das sie in mich verliebt ist?\"
\"Ja!\"
\"Hast du mir nicht zugehört...?!
\"Ihr Jungs könnt so blind sein! Sie würde sich nicht die Mühe machen dich zu ärgern wen sie dich hassen würde! Du bist vermutlich die einzige Person die sie wirklich respektiert! Ja, du bist wahrscheinliche ihre größte Bedrohung. Aber du bist auch die einzige Person mit der sie sich identifizieren kann. Wen du doch nur nicht so ein Idiot und Schlappschwanz wärst...\"
Ich konnte es nicht glauben. Ich wollte es einfach nicht glauben. Das konnte sie doch nicht ernst meinen, oder doch?
Nein. Das war nicht wahr. Andererseits, wen ich darüber nachdachte was heute morgen passiert war...
Nein, nein, nein...
\"Es kann nicht sein...\"
Es war einfach zuviel. Zuviel. Ich versuchte so gut ich konnte meine Umwelt und diese Gedanken zu ignorieren.
Ich wollte nicht über Rei nachdenken. Ihr Lächeln.
Ich wollte nicht über Asuka nachdenken. Ihren wütenden Gesichtsausdruck. Ihre Tränen.
Ich wollte nicht über Freundschaft nachdenken.
Ich wollte nicht über Liebe nachdenken.
Ich wollte überhaupt nicht denken.
Aber ich konnte es nicht. Es gab... keinen Platz zu dem ich hätte wegrennen können.
Als ich langsam wieder in die Realität zurückfand starrten mich Hikari und Touji mit einem besorgten Gesichtsausdruck an.
Hikari hatte Touji anscheinend wieder zurückgeholt.
\"Bist du... bist du in Ordnung, Shinji?\" fragte Touji.
Es war mir momentan unmöglich zu antworten. Ich nickte einfach.
\"Es tut mir so leid Shinji! Ich habe nicht... ich habe nicht über deine Gefühle nachgedacht...\"
Hikari stand kurz davor in Tränen auszubrechen. Mädchen. Wie sensibel sie doch waren.
\"Ist schon in Ordnung.\"
Sie machte einen erleichterten Gesichtsausdruck.
Ich konzentrierte mich auf Hikari.
\"Was meinst du soll ich nun tun?\"
Sie machte diesen \"Was meinst du?\" Blick.
\"Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich. Rei. Asuka. Es ist alles so furchtbar kompliziert. Ich weiß nicht was ich denken soll. Sag mir einfach nur was ich tun soll.\"
\"Nun du könntest damit anfangen dich bei Asuka zu entschuldigen... Du könnest ihr auch ein Geschenk geben.!\"
\"Ein Geschenk...\"
Für eine Weile schaute ich auf die Schokoladenschachtel die Rei mir gegeben hatte. Ein Geschenk. Ein Zeichen. Welcher Art? Der Freundschaft? Der Liebe?
Ich dachte darüber nach ob ich diese Schachtel Asuka geben sollte. Aber dann wurde mir klar wie unfair es beiden gegenüber wäre. Rei und Asuka.
\"Ja.\"
Ich stand auf, namm die Schachtel und ging auf die Tür zu. Als ich bereits gehen wollte blickte ich noch einmal zu meinen Freunden.
\"Danke.\"
Plötzlich fiel mir noch etwas ein.
\"Misato gibt heute abend eine Party. Bitte kommt. Asuka wird dich wahrscheinlich brauchen, Hikari. Und ich denke nicht das ich es alleine überstehen werde. Gebt Kensuke Bescheid. Und... Rei.\"
Touji nickte.
\"Verlaß dich auf mich.\"
Das werde ich. Gott weiß das werde ich.
Ich machte mich dann auf den Weg um die notwendigen Vorbereitungen zu erledigen. Ich hatte einiges zu tun. Ich konnte mich voll und ganz darauf konzentrieren und alles andere für eine Weile vergessen. Später war noch genug Zeit um sich Sorgen zu machen.

Ein paar Minuten später wunderte ich mich warum ich zuvor in Panik geraten war. Eigentlich sollte ich mich geehrt fühlen. Eine Zeitlang war ich sehr an Rei interessiert. Jetzt bin ich an Asuka interessiert. Warum sollte ich nicht mit dem Gedanken glücklich sein das zwei der attraktivsten Mädchen meiner Klasse an mir interessiert sind? War das nicht etwas was ich immer wollte? Jemanden der sich um mich kümmert.
Trotzdem machte mich dieser Gedanken nicht glücklich. Wahrscheinlich weil ich es einfach nicht glauben wollte. Und wen ich es täte und falsch liegen würde... Wie lange würden es dauern bis sie mich einfach zurückzuließen, allein, so wie Vater es getan hat? War es dann letztendlich nicht besser den Schwierigkeiten und dem Schmerz einfach aus dem Weg zu gehen?
Warum ließ ich sie nicht in erster Linie meine Freunde sein?
Aber waren sie meine Freunde? Asuka ärgerte mich immer und ging mir auf die Nerven. Rei... war eben Rei. Eigentlich kannte ich keine von beiden richtig.
Ich seufzte und massierte meine Stirn. Langsam bekam ich Kopfschmerzen.
Ich kam schließlich bei einem kleinen Supermarkt an. Ich kannte diesen Laden ganz gut. Nach dem Misato ganz in der nähe eingzogen war, konnte der Besitzer seinen Alkoholverkauf verdreifachen. Zumindest hat er das behauptet. Ich sah mir an was an Valentinsgeschenken noch da war. Die Auswahl war nicht besonders groß. Aber ich hatte auch nicht irgendetwas phantasievolles geplant. Ich wollte das Ganze einfach nur so schnell wie möglich hinter mich bringen und dann wieder vergessen. Zudem hatte ich nicht sonderlich viel Geld. Nur ein paar Yen die von Misato´s letzter Bierbestellung übrig waren. Ich hatte vergessen ihr das Geld zurückzugeben und sie war zu betrunken um danach zu fragen. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie brachte das einen Stein bei mir ins Rollen.
Wir wurden nicht bezahlt. Wir steuerten die EVA´s, retteten die Welt vor den Engeln und arbeiteten für umsonst. Nun, die Rettung der Menschheit mag zwar ein schöner Lohn sein, aber was war mit uns? Ich machte eine gedankliche Notiz um dieses Thema nicht zu vergessen.
Eigentlich hatte ich nicht viel Verwendung für Geld. NERV bezahlte das Essen, Wohnung und Schuluniformen. Aber wer weiß, vielleicht könnte ich Verwendung dafür finden. Ich sollte woll mal mit Misato darüber reden.
Aber jetzt war es erstmal an der Zeit mich um ein echtes Problem zu kümmern, das darin bestand eine dieser Schachteln zu kaufen. Ich entschloß mich schließlich für eine rote herzförmige Schachtel mit blauen Schleife. Sie war nicht ausergewöhnlich hübsch, aber sie mußt reichen. Ich machte mir auch nicht die Mühe nachzusehen welcher Art die Schokolade war. Ich zahlte einfach und gab eine noch Bestellung für Bier und Snacks auf, die für heute abend in unsere Wohnung geliefert werden sollte. Ich konnte mir schon denken das Misato es wahrscheinlich wieder vergessen würde. Oder erwartete sie etwa das ich mich darum kümmerte?
Ich verließ das Geschäft und machte mich auf den Weg zur unserer Wohnung. Die schwierigste Aufgabe von allen stand mir noch bevor.
Ein Gespräch mit Asuka.

Die Wohnung sah verlassen aus. Aber ich wußte es besser. Asuka neigte genau wie ich dazu in ihrem Zimmer Zuflucht vor ihren Problemen zu suchen. Sie lebte erst seit kurzem in Tokyo-3. Da Hikari in der Schule war konnte sie nicht zu ihr nach Hause gehen. Genausowenig konnte sie in das NERV Hauptquartier ohne das Misato es bemerkte. Also blieb ihr nichts anderes übrig als sich in ihrem Zimmer zu verkriechen. Außerdem bewiesen ein Paar Schuhe die auf dem Flur lagen das sie anwesend war.
Ich ging in mein eigenes Zimmer, blieb dort allerdings nicht lange. Gerade lange genung um Rei´s Geschenk in eine Schublade zu legen. Ich hatte es bereits zu lange mit mir herumgetragen.
Anschließend ging ich in die Küche. Ich sah auf die Küchenuhr. 13:13. Mittag war schon seit geraumer Zeit vorbei und ich war am verhungern. Außerdem würde mich das Essen einige Zeit kosten. Mit ein bischen Glück würde Asuka den ersten Schritt machen und von sich aus ein Gespräch beginnen. Sie mußte sich meiner Anwesenheit bewußt sein. Wen sie käme... würde das alles wesentlich einfacher machen.
Ich nahm ein paar Zutaten aus dem Kühlschrank und bereitete daraus zwei Sandwiches zu. Eines davon war für Asuka. Ich bezweifelte das sie seit dem Frühstück etwas gegessen hatte. Ich kann wohl guten Gewissens behaupten das ich die meiste Zeit für Kochen und Haushalt verantwortlich war.
Ich versuchte mir die Zeit zum Essen zu nehmen, aber ich war hin- und hergerissen. Sollte ich das bevorstehende Gespräch einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen oder sollte ich versuchen ihm auszuweichen?
Unnötig zu sagen das ich mein Essen in keinster Weise genossen habe.
Viel früher als mir lieb war fand ich mich vor ihrer Tür stehend vor. Ich klopfte.
\"Hau ab Shinji.\"
Ihre Stimme klang wütend, aber da war noch etwas anderes. Vielleicht Traurigkeit.
Szenen von heute morgen fielen mir wieder ein. Asuka wie sie davonläuft. Tränen in ihren Augen.
\"Es tut mir leid Asuka.\"
Ich wußte nicht was über mich kam. Aber plötzlich verspürte ich das Bedürfnis mich ihr gegenüber zu öffnen, ihr zu sagen was ich wirklich dachte.
\"Ich weiß nicht was ich tun soll. Oder was ich sagen soll. Ich kann deine Gedanken nicht nachvollziehen. Du ärgerst und belästigst mich immer nur. Was bin ich für dich? Ein Ärgernis? Eine Bedrohung? Ein Freund? Haßt du mich eigentlich? Oder bin ich dir einfach egal? Ich weiß es einfach nicht. Und du willst es mir nicht sagen, oder doch? Du nennst mich doch immer nur einen Idiot.\"
Ich konnte nicht glauben das ich all das sagte.
\"Aber ich sorge mich um dich. Ich mag dich Asuka. Du bist einer meiner besten Freunde. Auch wen du die meiste Zeite ein Pest bist. Es tut mir leid wen ich deine Gefühle verletzt habe. Es tut mir sogar noch mehr leid das ich ein zu großer Idiot bin um erkennen zu können was du fühlst...\"
Wir schwiegen beide für eine Weile. Da das alles scheinbar zu nichts führte, beschloß ich sie fürs erste eine Weile in Ruhe zu lassen. Aber was wen ich nicht bedeutend genug war, und sie deshalb erst gar nicht mit mir sprach? Ich sollte versuchen dem Abhilfe zu schaffen. Es ist nun mal nicht so das ich einen Beliebtheitswettbewerb gewinnen könnte.
Ich legte die herzförmige Schachtel zusammen mit dem Sandwich vor ihre Tür. Da ich es so gut wie möglich hinter mich gebracht hatte machte ich mich auf den Weg zurück zur Schule. Ich war sowieso schon ziemlich spät dran, aber es ist nicht so das es irgendjemanden gekümmert hätte.
\"Ich habe etwas zu essen vor deiner Tür stehenlassen. Ich weiß das du bis jetzt noch nichts gegessen hast.\"
Ohne ein weiteres Wort verließ ich die Wohnung.
Den Rest des Tages verbrachte ich mit dem Versuch dem Vortrag des Lehrers zuzuhören und dabei gleichzeitig das Denken zu vermeiden.
Als ich schließlich nach Hause zurück kam um für die Party sauberzumachen und das Essen zuzubereiten, bemerkte ich das das Sandwich und die Schokoladenschachtel verschwunden waren.
Ich betrat mein Zimmer, stellte meine Schultasche und bemerkte das etwas auf meinem Bett lag. Eine Schachte mit Schokolade, identisch mit der die ich Asuka gegeben habe, nur etwas kleiner. Und auf ihr lag eine kleine Karte. Drei Worte waren darauf gekritzelt:

Baka
Vielen Dank


Anmerkung

Was wäre wenn...

Kapitel 2 -Shinji gehört zu mir!

Was wäre wenn...

Kapitel 3 - Das Eis bricht

Was wäre wenn...

Anmerkung

Kapitel 4 - Spiel nicht mit dem Feuer

Was wäre wenn...

Anmerkung

Kapitel 5 - Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich / Teil 1: Veränderungen

Kapitel 5 - Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich / Teil 2: In der Dunkelheit

Was wäre wenn...

Anmerkung

Kapitel 6 - Freunde / Teil 1 - Der Ausflug

Kapitel 6 - Freunde / Teil 2 - Ich liebe Dich

Kapitel 6 - Freunde / Teil 3 - Das Forth Children

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 6 / Alles was ich will bist du !

Anmerkung

Eine Sidestory zu Kapitel 6 - Um der Liebe und Pflicht willen ! (Teil 1)

Eine Sidestory zu Kapitel 6 - Um der Liebe und Pflicht willen ! (Teil 1.2)

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 6 - Bewahre die Nacht (Teil 2)

Epilog

Anmerkung

Kapitel 7 - Das Erwachen / Teil 1: Die Entscheidung eines Mannes/Ich werde nicht mehr weglaufen

Kapitel 7 - Das Erwachen / Teil 2: Zweite Chancen / Möge das beste Mädchen gewinnen!

Kapitel 7 - Das Erwachen / Teil 2.2: Zweite Chancen / Möge das beste Mädchen gewinnen!

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 7 - Freunde oder Rivalen ?

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 7 - Trost in der Dunkelheit

Anmerkung

Kapitel 8 - Tränen / Diese drei Worte die ich hätte sagen sollen

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 8 / Verlangen (Untertitel: \\\"Die Wahrheit ist stets in dir\\\")

Anmerkung

Kapitel 9 - Zerbrochene Seele / Ich bin für dich da

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Nebengeschichte zu Kapitel 9 / Shinjis Gedanken

Anmerkung

Kapitel 10 - Vergiß nie (Teil 1)

Kapitel 10 - Vergiß nie (Teil 2)

Was wäre wenn...

Anmerkung

Kapitel 11 - Der Weg den Engel nicht zu beschreiten wagen (Teil 1)

Kapitel 11 - Der Weg den Engel nicht zu beschreiten wagen (Teil 2)

Was wäre wenn...

Anmerkung

Eine Sidestory zu Kapitel 11 - Abgründe eines gebrochenen Herzens !

Anmerkung

Visionen - eine side-story zu: Meine Liebe gilt...

Anmerkung