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Michael und Rei gingen die Straße die sie vorhin zu Rei gegangen waren zurück.
\"Sag mal. Willst du wieder zurück zur Fete?\" fragte Michael als er dies
bemerkte. \"Nein, woanders hin.\" \"Na dann ist ja gut.\" Sie liefen weiter. \"Da ist
Misatos Wohnung.\" bemerkte Michael. Aber sie gingen nicht, so wie er es
erwartet hatte, nach oben zu den Anderen, sie gingen an der Wohnung vorbei und
noch weiter. \"Wo gehen wir denn jetzt hin?\" fragte Michael ungeduldig. \"Wir sind
gleich da.\" Nach ein paar Minuten standen sie vor einem großen Gebäude. \"Und was
machen wir jetzt?\" \"Wir gehen rein.\" Im Gebäude war es dunkel. Nur ein kleines
Licht brannte in einer Ecke. \"Da hin.\" sagte Rei und deutete auf dieses Licht.
\"Zieh daran.\" sagte Rei, als sie bei dem Licht angekommen waren. Michael zog an
einer kleinen und dünnen Schnur, die an dem Licht hing. Der Raum erhellte
völlig. \"Wo sind wir hier?\" fragte Michael. \"In einem alten Kino.\" \"Und was
machen wir hier?\" \"Filme gucken.\" \"Hier?\" Michael betrachtete das relativ
morsche Gebäude. \"Und warum dann das Geld?\" \"Damit machen wir gleich etwas. Komm
mit.\" Sie gingen eine Treppe hoch. Am Treppenende angekommen, zeigte Rei auf
eine Luke in der Decke. \"Kannst du die runterholen? Du bist größer als ich.\"
Michael tat dies und zog die Luke runter. \"Da jetzt hoch?\" fragte er und Rei
nickte. Beide stiegen hoch. Sie waren auf dem Dach des Kinos angekommen. \"Was
gibt das jetzt?\" fragte er verwundert. \"Schau.\" sagte Rei nur und ging zum Rand
des Daches. \"Schau dir das an.\" sagte Rei und deutete auf Neo Tokyo 3. Michael
ging zu ihr und sah hinunter. \"Verdammt möge ich sein. Das sieht schön aus. Neo
Tokyo in der Nacht. Das ist irgendwie beängstigend wenn du mich fragst.\" \"Warum?
Das verwundert mich jetzt doch etwas.\" sagte Rei. \"Nun ja, ich meine, dass wir
in einer so großen Stadt nur so klein sind. Ich weis nicht, aber mich stimmt das
irgendwie ehrfürchtig.\" \"Das stimmt.\" Beide sahen noch eine ganze Weile
hinunter. \"Sag mal Rei. Bist du öfters hier?\" Michael sah Rei an. \"Ja. Ich finde
das hier schön. Immer wenn ich zuviel denken muss komme ich hierher. Die Sterne
sehen von hier so nah aus. Ich wüsste gerne, ob da irgendetwas ist.\" Sie blickte
hoch. \"Ja ja, ist schon irgendwie romantisch. Ei schöner Himmel hier in Japan.
Der in Deutschland ist irgendwie trostlos oder so. Ich kann das nicht
beschreiben. Es ist ein anderes Gefühl hier zu stehen und sich den Himmel an zu
schauen, wo man doch eigentlich tot sein könnte.\" Bei diesen Worten musste Rei
schlucken. \"Ja oder nicht? Ich könnte jetzt genau da sein und auf dich
hinunterschauen, während du hier stehst und mich anschaust, ohne dass du es
bemerkst. Ist schon komisch wie nah Tod und leben doch aneinander hängen
können.\" Rei sah ihn verwundert an. \"Ja, oder nicht. Hätte ich nicht in diesem
Augenblick auf Klo gemusst wäre ich jetzt tot. Eigentlich muss ich der
Stewardess jetzt dankbar sein, dass sie mir vorher noch ne Cola gegeben hat und
ich deswegen auf Klo musste. Und jetzt ist sie mit allen gestorben. Nur ich
nicht. Eigentlich ist das doch unfair oder? Die ganzen Menschen an Bord hätten
noch so viel getan. Sie hätten vielleicht ein besonderes Mittel entdeckt oder
so. Und jetzt sind sie tot und können das nicht mehr. Ist doch blöd oder?\" Er
sah jetzt Rei in die Augen. \"Du hast recht. Aber du kannst dich noch bei ihr
bedanken. Ich bin mir sicher, dass sie dort oben jetzt auf dich schaut und dir
bei dem Leben zusieht, was sie dir quasi geschenkt hat.\" \"Danke!\" sagte Michael
leise und voller erfurcht, als er wieder gen Himmel sah. \"Was denkst du gerade?\"
fragte Rei nach einer kurzen Stille. \"Nichts, aber mich würde mal interessieren,
was du gerade denkst.\" Michael sah Rei an. Sie schaute in den klaren
Sternenhimmel. \"Ich. Ich denke an Asuka und die Anderen. Was sie wohl gerade
machen. Was sie denken und so.\" \"Willst du hin gehen?\" fragte Michael sanft.
\"Nein, es sei denn, du willst.\" \"Na ja, ich muss mich wohl bei Asuka
entschuldigen. Hab wohl etwas überreagiert.\" \"Ja, dass stimmt.\" Ein Wind kam auf
und Rei zog ihre Jacke etwas zusammen. \"Ist dir kalt?\" fragte Michael. \"Ja, ein
bisschen.\" antwortete Rei, während sie versuchte ihren Kopf in ihre Jacke zu
ziehen. \"Warte mal eben.\" Michael zog seinen Mantel aus und streifte ihn Rei
über. \"Besser?\" fragte er. \"Ja, aber jetzt ist dir doch kalt.\" \"Nein, ich habe
eine wärmende Fettschicht.\" sagte Michael und klopfte sich auf seinen Bauch.
\"Wenn du meinst.\" Beide gingen hinunter. |
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