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\"Ich gehe mal davon aus, dass das besser schmeckt als das, was Misato sonst
kocht oder?\" Michael und die Anderen saßen am Küchentisch. Sie hatten zuvor
etwas bei einer Imbissbude geholt und aßen. Michael hatte sich etwas gekauft,
oder besser gesagt kaufen lassen, Shinji hatte etwas Gemüse mit Reis, Asuka
hatte Bami- und Misato Nasigoreng. Pen-pen hatte von allem etwas. Nach dem Essen
stopfte Misato den Müll in den schon angefüllten Mülleimer. \"Da musst du wohl
den Müll rausbringen Misato.\" scherzte Michael und ging ins Wohnzimmer. Shinji
uns Asuka folgten ihm bald. \"Ich probier meine CD\'s aus.\" sagte Michael und
setzte sich mir einem Stapel von CD\'s auf einen Sessel. Asuka und Shinji
kuschelten auf dem Sofa. Während Michael die CD\'s durchhörte, dachte er nach.
\"Warum bin ich überhaupt noch hier? Ich will doch gar nicht mehr. Ich will
Geborgenheit und was ich bekomme ist eine kaputte Beziehung, keine Familie mehr
und ich darf in einem EVA sitzen, super. Das Einzige, was daran gut ist, ist die
Bezahlung. Und was hab ich davon? Falsche Freunde, Neider und andere Sachen, die
nichts erfreuliches mit sich bringen. Hass und Neid regieren die Welt, nicht von
Gott geschaffen, aber doch geduldet. Und da setzten wir so was wie Liebe? Ist
das nicht etwas wenig? Ich will nicht hier leben, ich will weg von hier. Ich
habe keine Lust mehr. Was soll ich hier noch? In den EVA können die das
Dummy-plug system einbauen und ich bin da nutzlos, meine Familie braucht mich
nicht, eine Freundin die mich am Leben hält habe ich auch nicht mehr und das
hier ist auch nicht das wahre, was ich mir unter einer Familie vorstelle, die
Mutter trinkt jeden Morgen Bier und die Geschwister (der Ausdruck ist blöd, aber
es passt zu den Gedanken, wenn man Misato als Mutter sieht, wären Shinji und
Asuka ja so was wie Geschwister) lieben sich und ich lebe nur noch vor mich
hin.\" Michael sah, dass Shinji in die Küche ging. Er setzte den Kopfhörer ab und
sagte zu Asuka \"Kann ich mal mit dir reden?\" \"Ja. In meinem Zimmer?\" fragte sie.
\"Ja bitte.\" Beide standen auf und gingen in Asuka\'s Zimmer. Asuka setzte sich
auf ihr Bett und bat Michael sich auch zu setzen. \"Was gibt es?\" fragte sie. \"Du
weist es. Hast du es Shinji schon erzählt?\" Asuka hatte befürchtet, dass Michael
das Thema ansprach. Sie sah auf den Boden und sagte zaghaft \"Nein, habe ich noch
nicht geschafft.\" \"Asuka. Ich muss dich bitten, es ihm zu sagen, selbst der
Kommandant hat mich schon darauf hingewiesen. Er glaubt auch, dass ich es war.\"
\"Das stimmt nicht, er weiß nichts davon.\" \"Doch Asuka, er weiß es, aber nur die
Offizielle Version. Sag es wenigstens Shinji. Bitte.\" \"Ich kann nicht, ich würde
ihr verlieren und dass würde ich nicht überleben.\" \"Ich kenne das Gefühl Asuka.
Aber trotzdem. Ich hatte das Gefühl auch, als ich das Gefängnis betrat. Ich
wusste, ich würde dich vielleicht nie wieder sehen. Und ich tat es dennoch. Ich
tat es, weil ich dich liebte, und du sollst es Shinji auch sagen, weil du ihn
liebst, du hast sein Vertrauen, er wird das vielleicht nicht verstehen, aber er
wird es zumindest wissen. Er will wissen, wie seine Freundin ist, was sie
gemacht hat und was sie fühlt. Du schuldest es ihm. Er hat dir schon so oft
geholfen, im Kampf gegen die Engel, bei Vorbereitungen und du hast ihn immer
nieder gemacht. Sei wenigstens jetzt ehrlich. Sag ihm, dass du nicht hier
währest, hätte ich dich damals nicht beschützt. Du willst immer die Beste sein
und das bist du auch, aber wenn du es mal nicht bist, dann musst du es einsehen,
dass war dein damaliger Fehler. Deswegen ist das passiert, nur weil du immer die
Beste sein willst.\" Asuka sah noch schlimmer aus. \"Hey. Ich kann dich doch auch
verstehen. Ich würde es ihm auch nicht sagen wollen, aber ich müsste es tun, um
seiner willen.\" Asuka sah Michael an. \"Weist du was es heißt zu lieben? Kannst
du dir auch nur im Geringsten ausmalen, wie es mir ginge, wenn er Schluss machen
würde? Weist du das? Weist du, was richtige Liebe ist?\" Tränen quollen aus
Asuka\'s Augen. \"Ich weiß es. Ich habe dich damals mit meinem Körper, mit meiner
Seele, mit jeder Faser von mir Geliebt, du warst die, an die ich mich immer
wenden konnte, wenn ich Probleme hatte. Du gabst mir die Geborgenheit, die ich
heute immer noch suche. Du warst die Einzige, die mir das gab, nicht meine
Familie, nicht Rei und auch sonst keine Andere, nur du.\" \"Es tut mir leid.\"
sagte Asuka noch leiser, als zuvor. \"Das braucht es nicht.\" \"Doch, ich habe dich
da mit reingezogen.\" \"Aber auch nur, weil ich es wollte.\" \"Nein, ich habe es
geschehen lassen, ich habe nichts dagegen getan. Ich habe dich ins Gefängnis
gesteckt. Ich war es, nicht du.\" \"Dann rede mit Shinji. Rede mit ihm und sag ihm
alles. Wenn du ihm alles sagst, wird er dich verstehen.\" Asuka sah Michael noch eindringlicher an. \"Michael.\" Sie kam auf ihn zu. \"Es ist schon gut Asuka.\"
sagte er gefühlvoll. \"Vergiss nicht, was ich dir schon vor Jahren gesagt habe,
als sie mich Verhaftet haben und du auch geweint hast?\" \"Du hast gesagt: Weine
nicht Asuka. Tränen stehen einer jungen Dame wie du es bist nicht.\" \"Stimmt, und
genau dass sage ich dir jetzt wieder. Tränen stehen dir nicht.\" Er streifte die
Tränen aus ihrem Gesicht. \"Hab keine Angst.\" Michael nahm Asuka in seinen Arm.
\"Du brauchst keine Angst zu haben.\" Beide vergossen Tränen. \"Asuka? Bist du
hier?\" Shinji öffnete die Tür. \"Was ist das hier?\" fragte er, als er Michael und
Asuka sah. |
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