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Michael und Mamori standen vor dem Hochhaus. \"Ist jetzt ja noch größer, als ich
es mir gedacht habe.\" staunte Michael. \"Tja, so ist es nun mal.\" Mamori schloss
die Tür auf und beide gingen die Treppe hoch. \"In welchem Stockwerk wohnst du
denn?\" \"Im Dritten.\" Mamori schloss auch diese Tür auf. Eine weiße Katze kam ihr
und Michael entgegen. \"Na Kue. Wie geht es dir so?\" Mamori beugte sich und
kraulte der Katze über den Rücken. Leise begann die Katze Kue zu schnurren. Sie
tänzelte um Mamoris Bein. \"Sie ist süß oder?\" fragte sie Michael. \"Ist ganz
süß.\" Michael begann nun auch Kue zu streicheln. \"Willst du was trinken?\" fragte
Mamori. \"Ja, ich trinke, was du trinkst.\" Mamori stand wieder auf und ging in
die Küche. Michael folgte ihr. \"Wow, dass ist mal eine Küche.\" Michael stand in
einer, für die Wohnung, großen Küche. Sie war überall mit hellblauen Fliesen
versehen. Sie glichen fast dem Haar von Mamori. Ein großer Kühlschrank stand
dort, er war in einem dunklerem Blau gehalten. Die Spüle war eher klein, was
wohl daran lag, dass Mamori eine große Spülmaschine besaß. \"Ist etwas groß,
findest du nicht?\" fragte Mamori, die vor einem Teekocher stand. \"Nein, hier
kann man sich doch richtig austoben.\" sagte Michael, der sich immer noch die
Küche besah. \"Stimmt auch wieder.\" Kue streifte wieder um Mamoris Beine.
\"Willst du was zu fressen?\" Mamori ging zu einem Regal und nahm eine Dose
Katzenfutter heraus. Sie ging zu einer Schale und tat etwas von dem Futter rein.
Als sie fertig war, streichelte sie Kue kurz und sagte dann zu Michael \"Der Tee
benötigt noch ein wenig Zeit. Lass uns ins Wohnzimmer gehen.\" Mamori bat Michael
vor zu gehen. Sie führte ihn zu einem erstaunenden Wohnzimmer. Die Größe von der
Küche wurde vom Wohnzimmer bei weitem übertroffen. Michael brachte nur ein
leises \"Verdammt\" raus. Das Wohnzimmer war komplett in Weiß gehalten. Ein weißer
Teppich lag auf dem weißen Boden. Auf dem Teppich stand ein gläserner Tisch. Das
Sofa war aus weißem Leder, genau wie der Sessel. \"Und? Wie findest du es?\"
Mamori stand vor dem Fernseher. \"Gut. Ich finde das klasse hier.\" brachte
Michael raus. Er staunte über den Fernseher. Er war mindestens doppelt so groß
wie der von Misato. \"Setzt dich.\" Mamori bot Michael einen Platz an, den er auch
annahm. Sie setzte sich neben ihm. \"Was ich dich fragen wollte.\" begann Mamori.
\"Ja?\" \"Wie alt bist du eigentlich?\" \"Ich bin 15. Wie alt bist du?\" \"Auf wie viel
schätzt du mich denn?\" Michael sah Mamori fragend an und sagte dann \"Ich würde
so auf 23 tippen.\" Mamori fing an zu lachen und sagt \"Ich bin gerade mal 16.\"
Michael erschrak. \"16? Verdammt. Tut mir leid, dass ich dich älter gemacht
habe.\" \"Ist nicht schlimm, machen viele.\" \"Aber du wohnst hier doch alleine und
wie kannst du dir das hier alles leisten?\" Michael machte eine Handbewegung, die
der ganzen Wohnung galt. \"Na ja, eigentlich wohne ich mit meinem Vater hier,
aber er ist oft auf Geschäftsreisen. Leisten kann ich mir dass nicht, aber mein
Vater kann es, er ist ein hohes Tier in der Politik musst du wissen.\" \"Aha. Das
ist ja mal cool. Ich hätte auch alleine wohnen können, aber ich wäre
wahrscheinlich daran zerbrochen.\" \"Ist gut, du musst das nicht sagen.\" \"Ist aber
so.\" \"Der Tee.\" Aus der Küche kam in Pfeifen. \"Ich gehe ihn holen .\" Mamori
stand auf und ging in die Küche. \"Hast du fertig gegessen?\" fragte Michael die
Katze, die nun ins Wohnzimmer kam. Sie unterschied sich fast nicht von ihrem
Umfeld. \"Du hast es gut.\" Michael streichelte Kue über den Rücken. \"Du bist
gut.\" Kue sprang auf das Sofa und legte sich bei Michael auf den Schoss. \"Nicht
so stürmisch.\" sagte Michael und streichelte Kue weiter. Kue begann nach kurzer
Zeit zu brummen. Langsam schloss sie ihre Augen. \"Schlaf ruhig.\" Mamori kam mit
zwei Tassen wieder. \"Was macht sie denn?\" fragte sie, als sie Kue auf Michaels
Schoss entdeckte. \"Normalerweise ist sie bei Fremden erst mal misstrauisch, aber
bei dir scheit das anders zu sein.\" \"Tja, Tiere mögen mich halt, weis auch nicht
warum.\" Mamori stellte eine Tasse vor Michael und setzte sich neben ihm. \"Trink
ruhig.\" Michael beugte sich, mit bedacht an Kue, nach vorne und holte die
Tasse. Langsam schlürfte er ein wenig. \"Schmeckt gut.\" sagte er. \"Danke.\" Beide
tranken den Tee. \"Sag mal. Was hältst du eigentlich von Engeln?\" Michael hatte
den Tee abgesetzt. \"Ich weis nicht, sie sind mir fremd. Ohne Gefühle leben? Kann
man das wirklich Leben nennen? Nur für eine Aufgabe zu leben ist doch nicht
normal. Erzengel Michael führte seinen Krieg gegen Luzifer, Gabriel brachte die
Botschaft zu Maria, aber sonst habe ich noch nicht viel über sie gehört. Aber irgendwie ist es bei mir auch so, wie bei dir. Der Begriff Engel ist für uns
alle ein Begriff des guten und des Reinen, deswegen dürfen sie auch keine
Gefühle haben.\" Mamori trank wieder von ihrem Tee. \"Findest du nicht?\" \"Doch, so
in etwa denke ich auch.\" Kue stand auf und legte sich neben Michael. \"Bist du
mich satt?\" Die Katze schurrte nur ein wenig. \"Heißt das jetzt ja oder nein?\"
Michael begann leise zu lachen. Mamori sagte nach einer kurzen Zeit \"Sag mal
Michael?\" \"Ja?\" \"Hast du eigentlich eine Freundin?\" Eine leichte Röte strich ihr
über die Wangen. \"Bis vor kurzem ja, aber sie hat mir nicht gesagt, warum.\"
Mamori sah nun irgendwie bedrückt aus. So empfand es Michael. \"Aber es ist nicht
so schlimm, hab schon anderes gehabt.\" sagte er um Mamori vielleicht etwas
anders zu stimmen. \"Dann ist ja gut.\" Mamori trank ihre Tasse leer. \"Willst du
etwas essen?\" fragte sie, als sie aufstand um ihre Tasse in die Küche zu
bringen. \"Nein danke.\" Michael trank jetzt auch seine Tasse leer und brachte sie
ebenfalls zur Küche. \"Stellst du die in die Spülmaschine?\" \"Klar.\" Michael
stellte die Tasse in die Spülmaschine und sagte \"Als ob ich hier wohnen würde.\"
Mamori sah ihn komisch an. \"Nur im übertragenen Sinne.\" versuchte Michael seine
Aussage zu entkräften. Mamori sah ihn jetzt etwas anders an. \"Nimm nicht alles
ernst was ich sage.\" \"Gut.\" Sie klang ein wenig bedrückt. \"Hat sie vielleicht
gehofft, ich hätte es ernst gemeint?\" fragte sich Michael. \"Hast du etwas
gesagt?\" \"Ich? Nein, ich bin ganz still. >Hat sie mich gehört?\" Er ging wieder
ins Wohnzimmer. \"Willst du mal mein Zimmer sehen?\" fragte Mamori aus der Küche.
\"Warum nicht?\" sagte Michael etwas lauter, damit Mamori ihn auch verstand. Sie
erschien aus der Küche und führte Michael in das gegenüberliegende Zimmer. |
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