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Michael, Rei und Shinji hatten bereits angefangen zu essen, als Misato nach Hause kam. Sie holte sich eine Dose Bier aus dem Kühlschrank uns setzte sich zu den dreien. \"Und? Was habt ihr so gemacht?\" \"Wir waren im Kino.\" gab Michael als Antwort auf Misato\'s Frage. \"Wo ist denn Asuka?\" \"Sie ist noch mit Touji und Hikari schwimmen gegangen.\" \"Ach so, dann ist ja gut.\" Alle aßen das, was Shinji gekocht hatte, wobei sie einen kleinen Teil für Asuka aufhoben. Nach dem Essen machte sich Shinji an den Abwasch, Misato kümmerte sich um Pen-Pen, während Michael und Rei sich wieder vor den Fernseher setzten. \"Misato?\" rief Michael nach einiger Zeit. \"Ja?\" kam es aus der Richtung von Pen-Pens Kühlschrank. \"Es ist schon so spät, kann Rei nicht noch mal hier schlafen?\" \"Frag mich vorher doch auch mal.\" sagte Rei mit gespielter Säuerlichkeit und stupste Michael ihren Ellebogen in die Rippen. \"Tschuldigung, ich habe gedacht, du wärst damit einverstanden. \"Bin ich ja auch, aber fragen kostet doch nichts.\" \"Ich bin aber gerne spontan.\" \"Ist auch gut so.\" Michael wartete nun auf Misato\'s Antwort. \"Und wie stellst du dir das vor? Unser Sofa ist doch ein wenig zu klein.\" \"Es hat damals aber auch geklappt.\" gab Michael zurück. \"Damals ist aber Vergangenheit.\" \"Das weiß ich auch.\" murmelte er. Das Telefon klingelte. \"Ich gehe ran.\" sagte Michael und stand auf. \"Bei Katsuragi.\" sagte er in den Hörer. \"Michael? Ich bin es, Asuka. Ich wollte nur sagen, dass ich heute Abend bei Hikari schlafe.\" \"Gut, ich fragte mal Misato, ob das in Ordnung geht. Misato?\" schrie er. \"Asuka schläft heute bei Hikari.\" \"Was? Und wann werde ich mal gefragt?\" Misato kam zum Telefon. \"Und was ist, wenn ich nein sage?\" \"Ist in Ordnung, du darfst.\" sagte Michael in den Hörer. \"Cool, danke. Bis Morgen in der Schule.\" sagte Asuka noch und legte auf. \"Seit wann darfst du das bestimmen?\" \"Weiß nicht, aber verboten hättest du es ihr auch nicht oder?\" \"Nein, aber ich möchte so etwas auch selber entscheiden.\" \"Aber es ist doch sowieso besser. Jetzt können Rei und ich in Asuka\'s Zimmer schlafen, das Bett ist groß genug, also kommt es uns allen zu gute.\" sagte er und hob die Hände. \"Hmpf. Na gut, aber beim nächsten Mal . . .\" \"Ja ja, ich frage dich zuerst.\" Michael stand auf und ging wieder zu Rei ins Wohnzimmer. \"Die Jungend von Heute.\" stöhnte Misato und setzte sich in die Küche. \"Du kannst heute bei uns schlafen Rei. Asuka schläft bei Hikari und Asuka\'s Zimmer ist somit frei.\" verkündete er, als er wieder das Wohnzimmer betrat. \"Juchhu.\" sagte Rei beiläufig. \"Was ist denn? Ich dachte, du freust dich.\" \"Tu ich ja auch, aber schau mal.\" Rei deutete auf den Fernseher. Ein Panzer fuhr durch eine verarmte Stadt. Michael vermutete, das irgendwo bei Arabien in der Nähe sein musste. \"Die Stadt Jerusalem wurde heute von den Panzern der NTPPD, einer Fundamentalistengruppe, angegriffen. Die zivilen Opfer werden auf ca. 200 Personen geschätzt.\" Kommentierte der Sprecher. \"Immer nur Krieg.\" sagte Rei monoton. \"Stimmt. Anscheinend können wir Menschen nicht ohne leben.\" Michael setzte sich neben ihr und nahm sie in den Arm. \"Warum tun wir das?\" \"Ich weiß es nicht.\" \"Warum haben wir gegen die Engel gekämpft? Wir wissen doch eigentlich nichts von ihnen. Vielleicht wollten sie uns ja nicht töten.\" \"Das habe ich mich auch schon gefragt Rei.\" \"Und was wäre, wenn sie friedlich gewesen wären? Dann hätten wir sie ohne einen Grund zu haben getötet.\" \"Da hast du auch recht.\" Michael versuchte Rei zu trösten, denn zwischen ihren Worten waren kleine Schluchzer. \"Menschen erfinden nur, um zu töten oder?\" \"Ja, fast alles, was wir erfunden haben, kann man zum Töten benutzen. Computer um Raketen zu lenken, Pistolen, Gewehre, alles dient zum Töten. Aber anderseits haben wir auch Gefühle. Ohne sie könnten wir auch nicht leben. Die einen werden von Hass geleitet, die anderen von eher schönen Gefühlen.\" Michael blieb stumm. \"Michael?\" ertönte es aus der Küche. \"Ja?\" rief er zurück. \"Kümmerst du dich ein wenig um Pen-Pen? Ich muss noch mal zum HQ.\" Michael hörte die Autoschlüssel klimpern. \"Mach ich.\" Sie hörten die Türe zufallen. \"Na dann Pen-Pen. Komm doch mal her. Pen-Pen?\" Pen-Pen erschien nicht. \"Wo ist er?\" fragte er Rei. \"Weiß ich nicht.\" \"Suchen wir ihn.\" Michael stand auf und ging zu Pen-Pen\'s Kühlschrank. \"Hier ist er nicht.\" \"In Shinjis und Asuka\'s Zimmer ist er auch nicht, Shinji habe ich auch gefragt, aber er hat auch keine Idee, wo Pen-Pen sein kann.\" \"Hm . . .\" dachte Michael nach, \"Ich muss erst mal aufs Klo. Mit voller Blase kann ich nicht denken.\" stellte er fest. Er öffnete die Türe. \"Kwua.\" \"Ups. Sorry, dass war keine Absicht.\" entschuldigte Michael sich und schloss schnell die Tür. \"Was ist denn?\" fragte Rei. \"Pen-Pen ist auf dem Klo.\" erklärte Michael. \"Wenn das so ist. Und ich habe mir schon Sorgen gemacht.\" Ein wenig Angst spiegelte sich in ihren Augen wieder. \"Sie scheint sich wirklich Sorgen um Pen-Pen gemacht zu haben, obwohl er nicht einmal ihr Haustier ist.\" Er sah noch mal tief in ihre Augen. \"Da lässt sich doch etwas machen.\" dachte Michael \"Hast du etwas?\" fragte Rei. \"Ich? Nein nein, es ist nichts.\" Er stotterte ein wenig, befürchtete er doch, dass Rei ihn entlarven würde. Die Badezimmertüre öffnete sich und ein leicht erboster Pen-Pen trat aus ihr. \"Kwua.\" \"Es tut mir ja leid Pen-Pen, woher konnte ich den ahnen . . .\" Doch Rei war schneller. Sie packte Pen-Pen und nahm ihn auf den Arm. \"Du hast doch bestimmt Hunger, oder?\" fragte sie Pen-Pen und ging mit ihm in die Küche. \"Seit wann ist sie so lieb zu Pen-Pen? Er ist noch nicht einmal ihr Haustier und sie macht ihm etwas zu essen. Irgendwie komisch sie so zu sehen. Aber egal, ich finde es schön.\" Daraufhin ging Michael auch in die Küche um Rei dabei zuzusehen, wie sie für Pen-Pen Essen machte. |
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